
Das Wetter meinte es gut mit den Mitgliedern des Vereins für Heimatkunde, die der Einladung zur Wanderung durch den Eberswalder Stadtwald gefolgt waren. Angenehme Temperaturen und Sonnenschein versprachen einen schönen Ausflug.
Am Treffpunkt, dem Haus am Stadtsee, konnten sich die geschichtlich interessierten Wanderer an Hand der vom Vereinsmitglied Günter Lips mitgebrachten historischen Postkarten ein Bild von der Glanzzeit dieser Einrichtung als Restaurant „Hubertus“ machen. Ein wenig Wehmut war doch schon angesichts der gegenwärtigen Situation bemerkbar.
Entlang des Großen Stadtsees ging es dann, geführt vom ehemaligen Stadtförster Wolfram Simon und seinem Nachfolger Mattes Krüger, auf den Weg durch einen sehr interessanten und bemerkenswerten Teil des Eberswalder Stadtwaldes.
Von Vereinsmitglied Prof. Dr. Jürgen Endtmann konnten die Wanderer erfahren, wie die Stadtseerinne als Abflussrinne von der Endmoräne in das Urstromtal durch die abschmelzenden Eismassen zum Ende der letzten Eiszeit entstanden ist.
Entlang des Postluchs ging es dann zur Kleinlysimeteranlage des von Thünen-Institutes. Abteilungsleiter Dr. Jürgen Müller erklärte den Wanderern hier anschaulich die Funktion eines Lysimeters und den Einfluss von Niederschlag und Wasserhaushalt auf das Wachstum der Wälder. Ein sehr interessanter Beitrag, wie die Wanderer befanden.
Über die Alte Heegermühler Straße führte der Weg der Wanderer zum Kleinen Stadtsee, früher auch als Poratzsee bezeichnet. Der wunderschöne See zeigte sich, nachdem er zum Ende des vorigen Jahrhunderts wie auch der Große Stadtsee durch Schadstoffeinträge zu kollabieren drohte in voller Schönheit. Jetzt ist hier der Biber sehr aktiv.
Mit sichtlichem Stolz konnte der ehemalige Stadtförster hier auf die umfangreichen Waldumbaumaßnahmen mit Laubholz in den ca. 70-jährigen Kiefernbeständen verweisen. Auch durch seinen Nachfolger wurden bereits Laubholzpflanzungen angelegt, seine Aufgabe ist jetzt auch die Pflege aller Pflanzungen. So, wie die Wanderer es erkennen konnten, liegt alles in guten Händen. Auf dem Weg konnten seltene Bäume wie die Elsbeere und die Frühblühende Traubenkirsche betrachtet werden, aber auch die sehr invasive Spätblühende Traubenkirsche als Neophyt.
Am Wendepunkt der Wanderung kurz vor der Oder-Havel-Wasserstraße wurden die Wanderer vom Vereinsmitglied Herrn Lutz Landmann und seinem Helfer Herrn Werner Voigt erwartet und mit Leckerem vom Grill und kühlen Getränken verwöhnt. Hier konnte auch noch mal ausführlich und in Ruhe gefachsimpelt werden.
Auf dem Rückweg über die Alte Heegermühler Straße konnten die Forstleute noch umfangreiche Laubholzersatzpflanzungen vorführen.
Am Endpunkt der Wanderung gab es dann zur Freude der Wanderführer eine positive Resonanz von allen Teilnehmern.
Autor: Wolfram Simon (Vereinsmitglied)