Besuch der Königlichen Porzellan-Manufaktur in Berlin (KPM)

Am 6. Mai 2017 trafen sich 21 Vereinsmitglieder und zwei Gäste inder Wegelystraße 1 in Berlin, um die Dauerausstellung „KPM-Welt“ zu besuchen.

In zwei Gruppen eingeteilt, wurden wir fast durch den gesamten Gebäudekomplex sachkundig geführt. Dabei gewannen wir anhand von kostbaren Schaustücken einen Überblick über die Geschichte des Berliner Porzellans.

So erfuhren wir, dass die erste Gründung einer Porzellanmanufaktur in Berlin auf den Kaufmann Wilhelm Caspar Wegely 1751 zurückgeht. Dieser veräußerte die Manufaktur 1757 an den Berliner Kaufmann Johann Ernst Gotzkowsky. Diesem gelang es, bedeutende Künstler und Mitarbeiter aus der Meißener Porzellan-Manufaktur abzuwerben und nur nach wenigen Monaten entstand mit diesen Fachkräften eine leistungsfähige Produktion. Jedoch sah sich bald Gotzkowsky durch den Siebenjährigen Krieg gezwungen, die Produktion einzustellen.

Am 19. September 1763 erwarb Friedrich II. die Manufaktur mit dem gesamten Personal und gab ihr ihren Namen und ihr Markenzeichen: das königliche Zepter aus dem kurfürstlich-brandenburgischen Wappen. Mit der Übernahme der Manufaktur durch Friedrich den Großen begann die Erfolgsgeschichte der nun Königlichen Porzellan-Manufaktur Berlin.

Berühmte Künstler des 19. Jh. wie Karl Friedrich Schinkel, Johann Gottfried Schadow und Christian Daniel Rauch entwarfen für die KPM Vasen und Skulpturen und trugen maßgeblich zum Erfolg der Manufaktur bei. So war die KPM in der ersten Hälfte des 19. Jh. unter den großen europäischen Manufakturen führend bei der Produktion der Ansichten- oder Veduten-Porzellane (wirklichkeitsgetreue städtische Abbildungen). Als königliche Geschenke schmückten diese Vasen und Service mit Abbildungen des neuen Berlins die Tafeln europäischer Fürstenhäuser.

Auch wir konnten diese prachtvollen Vasen und Tafelaufsätze in der Ausstellung bestaunen. Spannend war für uns auch, dass wir die Rohstoffe für die Porzellanherstellung in die Hand nehmen durften, die da sind: Kaolin, Feldspat und Quarz. Interessant war auch, den Handwerkern und Künstlern beim Drehen, Garnieren oder Bemalen über die Schulter blicken zu können.

Nach dem interessanten und spannenden Rundgang konnten wir im uns Café bei Kaffee und Kuchen über unsere vielen Eindrücke austauschen und danach hatten die meisten den Wunsch, die Verkaufsausstellung zu besuchen. Auf dem Weg dorthin hatten wir Gelegenheit, im Innenhof die wunderschönen altehrwürdigen Gebäude der Königlichen Porzellan-Manufaktur zu bewundern. Dabei wurde uns so richtig bewusst, dass wir uns im ältesten Unternehmen Berlins befanden.

Autor: Christina Wühle

 



  Abschluss des Projekts „Raus aus der Schule – Rein ins Museum“ Der Verein für Heimatkunde zu Eberswalde e.V. freut sich über den gelungenen Abschluss des Projekts „Raus aus der Schule – Rein ins Museum“. Von…

Akzeptieren Datenschutz