Der Verein für Heimatkunde gedachte Rudolf Schmidt

Am 22. Oktober 1943, vor 75 Jahren, starb der unvergessene Redakteur, Regionalgeschichtsforscher und Kreishistoriker Rudolf Schmidt (1875-1943).

 

Mitglieder des Vereins legten aus diesem Anlass Blumen an seinem Grab nieder.

Zu diesem Anlass hatte der Verein für Heimatkunde zu Eberswalde letzten Montag zu einem Vortragsabend in die Hochschule für Nachhaltige Entwicklung eingeladen. Eröffnet wurde der Abend durch den Vereinsvorsitzenden Martin Hoeck, der in seiner Begrüßung auch die Bedeutung von Schmidt hervorhob. „Er hat unseren Verein am 21. März 1905 gegründet und ihm verdanken wir auch unser Museum.“, würdigt Hoeck zwei wesentliche Verdienste Schmidts.

Der Bad Freienwalder Museumsleiter Dr. Reinhard Schmook, der schon seit Jahrzehnten mit dem Verein wie auch mit dem Eberswalder Museum zusammenarbeitet und Träger der Rudolf-Schmidt-Medaille ist, würdigte in seinem Vortrag Leben und Werk des weit über die Grenzen seiner engeren Heimat hinaus bekannten Eberswalders. Ab 1920 wirkte er als offiziell bestellter Kreishistoriker des Kreises Oberbarnim und hat in dieser Eigenschaft eine Gesamtgeschichte des Kreises erarbeitet. Sein Wirken über 40 Jahre hinweg hat bleibende Spuren hinterlassen. Eine davon ist seit 1994 im Wappen des Landkreises Barnim zu finden, in dem Elemente des alten, von Schmidt entworfenen Oberbarnimer Kreiswappens enthalten sind. Von unschätzbarem Wert ist auch Schmidts letztes großes Werk, eine umfassende zweibändige Stadtgeschichte von Eberswalde, die 1939 und 1941 erschien. Der größte Schatz, den Rudolf Schmidt in jahrzehntelanger Sammelarbeit zusammentrug, war seine umfassende Brandenburgica-Bibliothek, eine der geschlossensten Sammlungen ältere Literatur zur brandenburgischen Geschichte überhaupt.

Mit seinem Erbe ist zu DDR-Zeiten nicht immer sorgsam umgegangen worden. Die wertvolle Bibliothek, die seit 1942 Eigentum der Stadt Eberswalde war, wurde im Mai 1979 ohne Vertrag und ohne die Wahrung des Eigentumsrechts der Stadt Eberswalde von der damaligen Wissenschaftlichen Allgemeinbibliothek Potsdam “übernommen”. Dort befindet sie sich noch heute. Andere wesentliche Bestandteile aus Rudolf Schmidts Nachlass liegen heute im Kreisarchiv Barnim und werden dort hervorragend archivalisch betreut. Heute wird Rudolf Schmidts Gesamtwerk in Fachkreisen überaus geschätzt, Die Stadt Eberswalde, der Verein für Heimatkunde, das Eberswalder Museum und das Kreisarchiv Barnim haben in den letzten 30 Jahren viel für die Pflege des Schmidtschen Erbes getan.

Die dem Vortrag folgende anregende Diskussion bezog sich auf einzelne Aspekte in Schmidts Schaffen, auf die Rezeption seines Werkes nach 1945 und auf das Alltagsleben in seiner Familie.



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