Veranstaltung am 17. September 2019 im Museum

Referent: Herr Eberhard Wühle

Frau Klitzke eröffnete in Vertretung des Vorsitzenden den Abend und begrüßte die knapp 30 Gäste, sowie den Referenten Herrn Wühle und seine ihm assistierende Frau Christina Wühle.

Im Frühjahr dieses Jahres referierte Herr Wühle bereits zum gleichen Thema, hier zum Zeitraum 1945 bis 1960.

Ihm gelang eine interessante Zeitreise in eine Zeit, die die meisten Anwesenden miterlebt haben und die sich ihnen auf unterschiedlichste Weise eingeprägt hat. Viele historische Fakten sind allgemein bekannt, aber Hintergründe, Zusammenhänge, „Machenschaften“ waren sicher nicht allen gegenwärtig.

Herr Wühle präsentierte Dokumente, Zahlen und Fotos aus seinem erstaunlichen Fundus.

So belegte er mit Zeitdokumenten die Vorbereitung und Durchführung der Grenzschließung rund um den 13. August 1961 besonders in Berlin. Er schilderte die Auswirkungen auf das Leben der Menschen auf beiden Seiten der Mauer (Sperren von Grenzübergängen, Organisation der Arbeit von Menschen im jeweils anderen Teil Berlins, Regelung des Reiseverkehrs…).

In seine Schilderungen flocht er eigene, z.T. skurrile Erlebnisse ein. Er lebte zu dieser Zeit als Student in Berlin/Ost.

Die innerdeutschen Beziehungen gestalteten sich kompliziert. Die ostdeutsche Seite unternahm alles, um an Devisen zu gelangen und den Landsleuten den Kontakt zu Westberlinern und Westdeutschen zu erschweren.

Es war schon kurios, was Herr Wühle über die GENEX- Geschenkdienst GmbH, über GENEX-West und GENEX-Ost, über Straßenbenutzungsgebühren für Westberliner Autofahrer nach Westdeutschland und über Kosten gem. Passierscheinabkommen ab1963 zu berichten hatte.

Einen großen Raum nahm auch die Schilderung des Abkaufs von Häftlingen Ost in den Westen ein, für den sich der bekannte Ostberliner Anwalt Vogel für insgesamt 215.000 Menschen engagierte.

Ein Dankeschön der Familie Wühle für diesen gelungenen Vortrag.

Christiane Dorn