Besuch der Restaurierungswerkstatt Akanthus am 21.01.2020

 die Fa. Akanthus v. li. Herr Eberhard Roller, Frau Katja Schneider u. Herr Matthias Hütter mit der Flötenstanduhr

 

 Frau Katja Schneider stellt ihre Bachelor-Arbeit zur Flötenstanduhr vor

 

Herr Eberhard Roller stellt seine Restaurierungswerkstatt Akanthus vor

 

beeindruckende Auftragsarbeiten der Restaurierungswerkstatt

 

Die erste Veranstaltung des Vereins im neuen Jahr führte in die seit knapp zwei Jahren in Eberswalde angesiedelte Restaurierungswerkstatt Akanthus.

Der Restaurator und Geschäftsführer der GmbH, Herr Eberhard Roller ist den Mitgliedern als Autor eines Beitrags im Jahrbuch 2017 über die höfische Standuhr aus dem Lichterfelder Schloss bekannt. Auch arbeitet er eng mit dem Eberswalder Museum zusammen.

Von daher rührt sicher das große Interesse am Besuch der Werkstatt, denn es fanden 29 Vereinsmitglieder den Weg in die Coppistraße.

Vereinsvorsitzender Martin  Hoeck begrüßte die Anwesenden und dankte Herrn Roller für die Bereitschaft die Werkstatt und die dort stattfindenden Arbeiten vorzustellen. Während des Rundgangs waren wertvolle Möbel- und Holzobjekte aus verschiedenen Zeitepochen, u.a. Türen aus einem Schloss, eine in Teile zerlegte Kanzel und Bleiverglasungen zu bewundern. Anschaulich, fachlich versiert und kunstgeschichtlich eingeordnet informierte der Restaurator über den Zustand der Objekte, über Forschungsarbeiten und über Restaurierungs- und Ausführungsplanungen. Es wurde deutlich, welcher Zeitaufwand bis zum restaurierten Gegenstand, aber auch welcher Sachverstand in Bezug auf  Technik, Kunstgeschichte und Handwerkskunst notwendig sind. Herr Roller zeigte wertvolle Materialien, wie z.B. die edlen Hölzer Amaranth und Mahagoni. Beeindruckt waren die Besucher auch von dem Fundus an Werkzeugen, die heute nicht mehr gebräuchlich sind, aber von ihm und seinem Team beherrscht und ausschließlich benutzt werden. Herrn Roller war die Begeisterung für seinen anspruchsvollen Beruf anzumerken. Im Übrigen ist für die heutige Tätigkeit als Restaurator ein Hochschulstudium erforderlich, über das seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter jeweils verfügen.

Im zweiten Teil des Abends stellte die Mitarbeiterin Frau Katja Schneider ihre Bachelor-Arbeit vor, in der sie sich mit dem z.Z. wertvollsten Objekt der Werkstatt befasst- der Flötenstanduhr aus dem Schloss Lichterfelde. Damit leistete sie einen  wichtigen Beitrag zur Vorbereitung der Restaurierung dieser Bodenstanduhr, die bis 2018 im Museumsdepot in Eberswalde lagerte. Die Herausforderung besteht in den riesigen Ausmaßen der Uhr mit einer Höhe von 3,60m, einer Breite von 1m und einer Tiefe von 0,68m.

Sie analysierte Holzart und ursprüngliche Farben des Uhrenkörpers und befasste sich mit der Funktionsweise der Flötenuhr, die der Uhrmacher Louis George baute. Auch das Ziffernblatt aus Emaille war Gegenstand der Untersuchung.

Interessant waren auch die Gespräche zum historischen Hintergrund, die sich zwischen den Restauratoren und den z.T. sachkundigen Mitgliedern des Vereins ergaben.

Es wird noch Monate dauern, bis die restaurierte Uhr in Eberswalde oder in Lichterfelde bewundert werden kann.

Frau Klitzke dankte Herrn Roller und Frau Schneider im Namen der Anwesenden mit einem Jahrbuch 2019 für die interessante und lehrreiche Führung.

Christiane Dorn



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