Ein ungewöhnlicher Termin im Stadtteil Finow

Martin Hoeck organisierte einen Vororttermin zur Besichtigung der Ausgrabungsstätte am ehemaligen Friedhof auf dem Gelände der Grundschule „Finow“ mit fachlichen Erläuterungen. An dem kurzfristigen Termin (16.06.) nahmen neben dem Vereinsvorsitzenden Martin Hoeck auch Vorstandsmitglied Christiane Dorn und Dietmar Ortel als stellv. Vorsitzender im Ausschuss für Kultur, Soziales und Integration (auch Mitglied unseres Vereins) teil. Auch die Presse war zugegen, um dieses regionalhistorische Ereignis interessierten Eberswalderinnen und Eberswaldern näherzubringen. Aufgrund der Kurzfristigkeit und auch um die Arbeiten vor Ort nicht zu stark zu behindern, mussten wir bedauerlicherweise auf größere Werbung für den Termin verzichten.

Uns bot sich ein beeindruckendes Bild von bereits geöffneten und geleerten Gräbern und von Grabhügeln, die mit Nummern versehen waren. Dazwischen waren zehn junge Leute mit der Sicherung und Sammlung von Spuren beschäftigt. Es herrschte eine konzentrierte, ruhige Atmosphäre, knapp 90 Funde wurden bereits gesichert. Die Archäologin, Stefanie Csincsik-Tiltmann erklärte die zeitliche Einordnung im geschichtlichen Kontext des 19. Jahrhunderts, aber auch die regionalen Gegebenheiten. An Beispielen verdeutlichte sie das Erkennen des gesellschaftlichen Status` und den Beruf der Verstorbenen, aber auch das Schlussfolgern aus Gefundenem, z.B. Kleidung, Uniform, Bestattungsrituale, Grabbeigaben (die nach Kirchenrecht allerdings verboten waren).

Der Fachfrau war die Begeisterung über die gut erhaltenen Funde anzumerken. Spürbar wurde aber auch ein würdiger, achtungsvoller Umgang mit den Verstorbenen. Auf eine entsprechende Nachfrage von Martin Hoeck erklärte sich Frau Csincsik-Tiltmann bereit einen Beitrag über die Ausgrabungen in Finow für das Eberswalder Jahrbuch 2022 zu schreiben. Ich glaube, nicht nur ich war begeistert von den Ausführungen und habe eine neue Sichtweise auf die Arbeit von Archäologen gewonnen.

Da die Funde nach Katalogisierung und Abschluss der Arbeiten an das Landesdenkmalamt gehen, bleibt zu überlegen, welche Möglichkeiten es gibt, einige historische Nachweise und Zeugnisse an unser Eberswalder Museum zu holen.

Eberswalde, d.17.06.2021

Christiane Dorn



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