Am Dienstag, 14. Juni 2022 führte der Verein für Heimatkunde zu Eberswalde e.V. seine jährliche Mitgliederversammlung durch. Diesmal lud der Vorstand die 104 Vereinsmitglieder in den neuen Erweiterungsbau der Grundschule Finow ein, der erst kürzlich fertiggestellt wurde. „Vor einem Jahr haben wir uns an diesem Ort noch die Ausgrabung des ehemaligen Friedhofs angeschaut über deren Ergebnisse auch im Eberswalder Jahrbuch 2022 berichtet werden wird und heute können wir hier unsere Versammlung durchführen.“, begrüßte der Vereinsvorsitzende Martin Hoeck die anwesenden Mitglieder.
Im Rechenschaftsbericht des Vorstandes für das Vereinsjahr 2021 ging der Vorsitzende Martin Hoeck auf die Schwierigkeiten der Vereinsarbeit aufgrund der Corona-Pandemie und den einhergehenden Beschränkungen ein. Dennoch gelang es dem Verein im Jahr 2021 schon wieder mehr – wenn auch kleinere – Veranstaltungen anzubieten, als noch 2022. Vor allem wurden Exkursionen und Führungen, wie zum Beispiel zum alten jüdischen Friedhof oder nach Hohenfinow auf den Spuren von Reichskanzler Theobald von Bethmann Hollwig. Vor allem aber konnte die Präsentation des 29. Eberswalder Jahrbuchs durch die langjährige Redaktionsbeiratsvorsitzende Ingrid Fischer in kleinem Rahmen Ende Novmber in Präsenz stattfinden. „Im Jahr 2021 gab es vier Todesfälle und vier Austritte zu beklagen. Demgegenüber standen aber auch acht Neueintritte von Mitgliedern. Die Mitgliederzahl liegt also trotz Corona weiterhin stabil bei aktuell 104.“, sagt Hoeck in seinem Bericht.
Vereinsmitglied Friedemann Gillert hat auf der Mitgliederversammlung den Antrag gestellt, dass der Heimatkundeverein eine Petition an die Bundesregierung für die Rehabilitierung von Rudolf Duala Manga Bell und Ngoso Din unterstützt. Beide Herren wurden am 8. August 1914 nach einem Scheinverfahren auf Befehl des deutschen Governeurs in Duala (heute in Kamerun) gehängt. Dieser Antrag wurde angenommen. Eberswalde hat eine Verbindung zu beiden Persönlichkeiten, weil die Verlobte von Ngoso Din und gleichzeitig Nichte von Rudolf Duala Manga Bell, Maria Mandessi Bell, von 1912-1914 in Eberswalde lebte. „Die Unterstützung dieser Petition ist unser Beitrag zur Aufarbeitung der kolonialen Verantwortung im Gebiet des heutigen Kameruns.“, sagt Martin Hoeck nach dem Beschluss.
Karin Friese als Ehrenmiglied des Heimatkundevereins, Foto: David Schmal
Die Mitgliederversammlung 2022 des Heimatkundevereins Eberswalde endete mit einem besonderen Höhepunkt. Einstimmig haben die Mitglieder des Vorschlag des Vorstandes unterstützt und Frau Karin Friese zum Ehrenmitglied des Vereins ernannt. „Sie ist seit 1993 Mitglied im Redaktionsbeirat und war bis zum Jahr 2000 auch Geschäftsführerin unseres Vereins. Neben der Arbeit im Redaktionsbeirat belegt sie mit 47 von ihr verfassten oder mitverfassten Beiträgen auf über 500 Seiten in den Jahrbüchern seit 1993 bis 2021 einen der vorderen Plätze unter den Autorinnen und Autoren. Damit hat sie die Entwicklung dieser wichtigsten Vereinspublikation maßgeblich mitgestaltet.“, heißt es u.a. in der Begründung des Vorschlags von Martin Hoeck.
Der Vorstand