Gedenkveranstaltung anlässlich des Beginns des Ersten Weltkrieges vor 100 Jahren am 19. September 2014

Der Verein für Heimatkunde zu Eberswalde e. V. initiierte gemeinsam mit dem Museum Eberswalde und dem Kreisarchiv Barnim anlässlich des Beginns des Ersten Weltkrieges vor 100 Jahren eine Gedenkveranstaltung. Sie nahm ihren Anfang am städtischen Denkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges, dem Kriegerdenkmal „Heldenhain“, das auf Anregung und mit tatkräftiger Unterstützung des Heimatkundevereins in den letzten Jahren instandgesetzt wurde. An diesem Ort gedachten die Teilnehmer mit unterschiedlichen Ansätzen der Gefallenen der Stadt Eberswalde im Ersten Weltkrieg.

Der Initiator der Instandsetzung, EBERHARD WÜHLE, gab einen Überblick über die Geschichte des Denkmals sowie die Arbeiten zu seiner Instandsetzung die 2014 mit der Beseitigung der Graffitis und der Bepflanzung des Rondells sowie der Aufstellung einer Informationstafel abgeschlossen werden konnten. Er betonte das Anliegen des Heimatkundevereins, dass der Erhalt dieses Zeugnisses der Gedenkkultur aus den 20er Jahren des vergangenen Jahrhunderts auch heute seine Berechtigung hat, jedoch einen kritischen Umgang mit dem aus seiner Entstehungszeit zugrunde liegenden Gedankeninhalt notwendig macht.

 

Danach sprach Major d. R. OLAF SCHUMANN, Vorsitzender der Reservistenkamerad-schaft „Alter Fritz“ Eberswalde/Barnim e.V. (gemeinsam mit der Stadt Eberswalde hatten die beiden Vereine 2009 eine Vereinbarung zur Pflege des Denkmals unterschrieben).

 

 

 

Der Vorsitzende des Begegnungszentrums Wege zur Gewaltfreiheit e.V., LARS FISCHER, regte mit seinen Überlegungen vor allem einen kritischeren Umgang mit den Namen für die Denkmale der Kriegsgefallenen an.

 

 

 

Der Moderator des Gedenkens, der stellvertr. Vereinsvorsitzende Dr. HANS MAI, lud zur Teilnahme an der Weiterführung der Veranstaltung im Paul-Wunderlich-Haus ein. Dort konnten sich die Teilnehmer zunächst gedenk des Kohlrübenwinters 1916/1917 mit einer Kohlrübensuppe stärken.

 

 

 

Zu Beginn der Abendveranstaltung wies die Vorsitzende des Heimatkundevereins, INGRID FISCHER, unter anderem auf die zum Anlass des Tages angebrachten Namenslisten der Gefallenen auf den Innenseiten der Denkmalsäulen hin. Etwa ein Viertel der Familien in Eberswalde hatten am Ende des Krieges 1918 Kriegstote zu betrauern, sie wollten einen Ort, der nicht nur bei den damals Hinterbliebenen sondern bei ihren Kindern und Kindeskindern die Erinnerung an das ungeheure Geschehen der Jahre 1914-1918 wach hält. Deshalb sollten auch die Namen der Toten auf Bronzetafeln verewigt werden, die dann im Zweiten Weltkrieg als Metallspende verwendet wurden. Gedenk der ursprünglichen Absicht hat der Verein die Namen an den Innenseiten der Säulen angebracht, wenn auch noch nicht auf Bronze. Eine bleibende Version von Namenstafeln ist geplant.

Im ersten Teil der Abendveranstaltung hielt der Historiker Prof. Dr. GÜNTER WOLLSTEIN aus Köln, der sich u.a. in einer seiner Publikationen mit der historischen Rolle des Reichskanzlers von Bethmann Hollweg, Hohenfinow auseinandersetzte, den Vortrag „DER ERSTE WELTKRIEG UND SEINE FOLGEN IN EUROPA“.

Nach einer Pause las der allen durch verschiedene Eberswalder Projekte bekannte Schauspieler STEFFEN SHORTY SCHEUMANN aus regionalen Zeitdokumenten, musikalisch begleitet von dem Violinvirtuosen THOMAS PROKEIN aus Leipzig. Es waren zumeist berührende Feldpostbriefe von Eberswaldern, veröffentlicht in den 1914-16 von der Eberswalder Zeitung unter der Schriftleitung von Rudolf Schmidt herausgegebenen „Kriegsblättern“.

Zur Veranstaltung siehe auch Jahrbuch 2014, S. 107 – 117

 



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